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Sexueller Kindesmissbrauch

Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin zu Kindesmisshandlung und Vernachlässigung gibt es in Deutschland keine verwertbaren Datenquellen, um die Häufigkeit von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung genau anzugeben. Jedoch werden sexuelle Misshandlungen mit Körperkontakt in der Kindheit von 2,8 Prozent der befragten Männer und 8,6 Prozent der befragten Frauen zwischen 16 und 69 Jahren angegeben.

Sexueller Missbrauch kann in jedem Alter vorkommen, ist sehr selten einmalig und tritt in allen Sozialschichten auf. Selten sind die Täter fremde Personen, meistens handelt es sich um Personen im nahen Umfeld (Familienmitglieder, Freundinnen/Freunde der Eltern, Trainer(innen) etc.). Sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen ist ein komplexes Thema und erfordert hohe Interdisziplinarität und viel Einfühlungsvermögen.

Hauptziel sollte immer der Schutz des Opfers vor weiterem Missbrauch sein. Überstürztes Handeln und sofortige Anzeige können deshalb zum Teil katastrophal für das Opfer sein. Gerade hier ist ein gutes interdisziplinäres Netz (Kinderpsychologe(inn)n, Jugendamt, Kinderärzt(inn)e(n) etc.) mit enger Zusammenarbeit wichtig.