Das Universitätszentrum für Fortpflanzungsmedizin Franken ist Gründungsmitglied des 1996 gestarteten Deutschen Netzwerks für fertilitätsprotektive Maßnahmen bei Chemo- und Strahlentherapie (FertiPROTEKT).

Das inzwischen auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeweitete Netzwerk soll Frauen und Männern vor und nach einer Chemo- oder Strahlentherapie die Möglichkeit geben, sich nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beraten und ggf. auch Maßnahmen zum Schutz ihrer Fruchtbarkeit durchführen zu lassen.

Im Gegensatz zu Männern, bei denen die Konservierung von Spermien ein etabliertes Verfahren ist, existieren bei Frauen erst seit wenigen Jahren effektive Techniken zum Fruchtbarkeitsschutz. Alle diese Techniken, die mit FertiPROTEKT weltweit erstmals in einem Land flächendeckend angeboten werden, werden in den Zentren des Netzwerkes etabliert, weiter entwickelt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft. Entsprechend erfüllen alle Zentren des Netzwerks strenge Beratungs- und Therapiestandards (Kodex des Netzwerks), die ständig kontrolliert und optimiert werden.

Das Netzwerk umfasst derzeit überwiegend universitäre Zentren, die vor Ort und innerhalb des Netzwerks in enger Kooperation mit den Onkologen aller Fachrichtungen arbeiten. Weitere universitäre Zentren, Krankenhäuser und private Kinderwunschzentren, die den strengen, geforderten Qualitätsstandards folgen, schließen sich derzeit an.

Ziele des Expertennetzwerks FertiPROTEKT

Jede Patientin im gebärfähigen Alter soll vor und nach einer zytotoxischen Therapie hinsichtlich ihrer Fruchtbarkeit (Fertilität) beraten werden können. Alle effektiven fertilitätsschützenden Therapien sollen flächendeckend in Deutschland angeboten werden. Die z. T. noch experimentellen Therapien werden weiter entwickelt, optimiert und in enger Kooperation mit den Onkologen aller Fachrichtungen sinnvoll angewendet. Die Durchführung der Therapien wird hinsichtlich ihrer Effektivität und ihrer Kosten überprüft und optimiert. Die Toxizität der derzeit angewandten Chemotherapien soll mit Hilfe von Blutuntersuchungen vor und nach der Chemotherapie evaluiert werden, um in Zukunft ggf. weniger gonadentoxische Chemotherapieschemata einzusetzen. Die psychische Be- und Entlastung durch die Beratung und Durchführung fertilitätsprotektiver Therapien wird evaluiert.