Kinderwunsch: vom Retortenbaby bis zur Uterustransplantation?
Bürgervorlesung am 16.01.2017 stellt Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin vor
Wenn der Kinderwunsch auf natürlichem Wege unerfüllt bleibt, stellen sich viele Paare verzweifelte Fragen: Warum bleibt die Schwangerschaft aus? Liegt es an einem von uns? Gibt es andere Möglichkeiten, doch noch Eltern zu werden? „Ja, die gibt es“, sagt Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, und verweist damit vor allem auf die Arbeit des Erlanger Universitäts-Fortpflanzungszentrums Franken. In seiner Bürgervorlesung am Montag, 16. Januar 2017, gibt Prof. Beckmann einen Überblick über mögliche Empfängnismethoden – Paare und Interessierte sind herzlich eingeladen.
IVF, IUI, ICSI - hinter diesen Abkürzungen stehen Verfahren der modernen Reproduktionsmedizin. Die populärste unter ihnen ist die In-vitro-Fertilisation (IVF), bei der die entnommenen Eizellen im Reagenzglas - der Retorte - befruchtet werden. Am Uni-Klinikum Erlangen fußt die IVF auf einer langen Tradition: Am 16. April 1982 kam hier das erste "Retortenbaby" Deutschlands zur Welt. "Zusätzlich gibt es heute weitere Optionen, um eine Schwangerschaft zu erreichen, sollte sie auf dem natürlichen Wege nicht klappen", erklärt Prof. Beckmann. "In Gesprächen und durch Untersuchungen können wir bestimmen, welche dieser Methoden sich für das jeweilige Paar am besten eignet", erklärt der Direktor der Erlanger Frauenklinik. Während sich neben der IVF auch die Intrauterine Insemination (IUI) und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) als erfolgsversprechende reproduktionsmedizinische Techniken etabliert haben, machte vor allem die Möglichkeit einer Gebärmuttertransplantation in den vergangenen Monaten Schlagzeilen. "Für Frauen mit einem nicht funktionierenden oder sogar fehlenden Uterus kann dieser Eingriff eine Lösung sein", sagt Matthias W. Beckmann. "Das Verfahren ist zwar noch keine gängige Praxis, doch trotzdem lohnt sich ein Blick in seine Zukunft. Zusätzlich muss der Einsatz aller dieser Techniken diskutiert werden unter den deutschen gesetzlichen Verhältnissen des restriktiven Embryonenschutzgesetzes."
Einladung zur Bürgervorlesung
Wie die verschiedenen Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung bei nicht erfülltem Kinderwunsch aussehen, für wen sie sich eignen, was technisch möglich ist und gesetzlich erlaubt, darüber spricht Prof. Beckmann in seiner Bürgervorlesung am Montag, 16.01.2017. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstr. 11, in Erlangen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann
Telefon: 09131 85-33451
E-Mail: fk-direktion(at)uk-erlangen.de